Was soll ich tun? Ich bin verheiratet und schwul.

"Hallo Bernhard,

ich bin verheiratet, habe drei liebe Kinder und eine Frau, wir haben ein schönes Haus. Das alles ist schön. Aber:

Ich bin schwul und möchte und kann so nicht mehr leben. Was soll ich tun?"

N.N. kommt so zu mir ins Coaching. Seine Situation ist tatsächlich mehr als Herausfordernd.

Und er ist nicht der Einzige Mann, dem so geht. Viele Männer, die ihren Alltag gut meistern sind >versteckte Schwule< - nur sie wissen es.

Was tun?

Sei dir selbst Dankbar für deine Offenheit

Endlich darüber reden zu können, offen darüber zu schreiben – das erfordert Mut.

Die oben beschriebene Situation ist sehr komplex und emotional Belastend, sie berührt viele Ebenen im Leben des Mannes: seine Identität, seine Familie, seine Partnerschaft, seine Verantwortung als Vater und das Bedürfnis, endlich ehrlich und sich selbst zu sein.

Du liest immer noch? Kennst du Menschen, denen es ähnlich geht? Bist du selbst ein Betroffener?

Hier sind einige Gedanken, die dir helfen könnten, erste Schritte zu finden

Nimm deine Gefühle ernst.

Du bist nicht allein – viele Menschen erleben etwas Ähnliches. (Immerhin sollen ca. 10-20% der Bevölkerung >queer< sein. Es ist vollkommen legitim, sich spät (oder nach außen hin "spät") über die eigene sexuelle Identität klar zu werden oder sich einzugestehen, dass man nicht mehr so weiterleben kann. Deine Gefühle sind real und verdienen es, gehört und respektiert zu werden – von dir selbst und irgendwann auch von anderen.

Gib dir Zeit und sei achtsam mit dir.

Das muss kein sofortiger Umbruch sein. Du darfst Schritt für Schritt gehen. Vielleicht beginnst du mit einem Tagebuch oder einem vertraulichen Gespräch – idealerweise mit einer Person, die dich nicht bewertet, sondern unterstützt. Oft hilft auch der Kontakt zu einem Therapeuten oder einer Beratungsstelle, um sich selbst klarer zu werden.

Ich bin erfahrener Experte im späten Comingout

Vielleicht magst du dich noch weiter auf meiner Website umsehen. Du wärest nicht der erste und einzige Mann, der sich mit einem so großen Thema an mich wendet. Und stell dir vor: ich bin hier ein echter Experte: Mein ComingOut war mit 42, ich bin auch Vater von drei Kindern. Heute lebe ich als schwuler Mann und bin stolzer Gaydad.

GayCoaching im Cafe am Waldrand

Suche professionelle Unterstützung.

Ein erfahrener Psychologe oder eine Beratungsstelle kann dir helfen, Gedanken zu sortieren und Optionen zu prüfen, bevor du mit deiner Frau oder Familie sprichst. Du musst das nicht allein tragen.

Deine Familie ist wichtig – aber du auch.

Natürlich hast du Verantwortung – aber du darfst dich nicht dauerhaft selbst verleugnen. Auf Dauer hilft ein Leben in Unehrlichkeit niemandem, weder dir noch deiner Frau oder deinen Kindern. Ehrlichkeit kann schmerzhaft sein, aber auch befreiend und der Beginn für neue Formen des Zusammenlebens und Respekts.

Seine Gefühle und Emotionen zu verleugnen und unterdrücken kann auf Dauer krank machen.

Das Gespräch mit deiner Frau: Ein sensibler, aber entscheidender Schritt.

Wenn du so weit bist, ist ein offenes Gespräch mit deiner Frau notwendig. Auch das kann von einem Coaching oder Beratung begleitet werden. Es wird vielleicht schwierig, aber du gibst euch damit auch die Möglichkeit, eure Realitäten neu zu sortieren – statt euch ein Leben in Unehrlichkeit vorzuspielen.

Du musst nicht alles auf einmal lösen. 

Es ist okay, dass das Zeit braucht, und du darfst Unterstützung einfordern. Du bist nicht egoistisch, wenn du anfangen möchtest, ehrlich zu leben – du bist menschlich.

Du hast jetzt sicher viele Fragen. Ich bin GayCoach, selbst ein SpätgeOuteter Mann und heute glücklich und froh, diesen großartigen Schritt für mich gemacht zu haben. Meine Familie: ja, wir hatten zu beißen. Es war eine harte Zeit. Heute haben wir vieles gute gelöst. Ich teile mit der Mama meiner Kinder die Elternschaft, wir sind in gutem Kontakt als Eltern. Das wünsche ich dir auch. Bei Fragen kannst du dich auch gerne an mich wenden.

Bernhard Dünser - Gaycoach in Vorarlberg I Österreicht